Wie kam es dazu?
Lothar Wagner: Unser Herz schlägt sehr für unsere Heimatregion. Die Frage `Was wird aus Tannenfeld` bewegt uns deshalb schon sehr lange. Die nun vorliegende Konzeption für das Ensemble überzeugte uns. Eine Spezialklinik für Menschen, die an Demenz oder anderen psychischen Leiden erkrankten, Café und Übernachtungsmöglichkeiten für Angehörige und Gäste, die öffentliche Nutzung des Parks - für uns ist das ein tragfähiger Gedanke. Zumal er an die Historie dieses Ortes anknüpft. Dr. Arthur Tecklenburg hat hier seiner Zeit Fortschrittliches und ganz Erstaunliches geleistet.
Gerhard Werner: Meine Beweggründe resultieren außerdem aus persönlichen Erfahrungen mit der Krankheit Demenz. Ich weiß, wie allein gelassen sich Betroffene und ihre Familien fühlen, wie rar kompetente Hilfe hierzulande gesät ist. Auch deshalb erachte ich das Konzept für Tannenfeld als absolut notwendig.
Beschränkt sich Ihr Engagement lediglich auf finanzielle Aspekte dieses Projektes?
Gerhard Werner: Wir beide waren Inhaber und Geschäftsführer eines international agierenden Unternehmens. Jetzt sind wir in Ruhestand und raus aus dem operativen Geschäft. Jetzt haben wir Zeit für die Kür. Und Tannenfeld ist zweifellos ein spannendes Vorhaben, für dessen Realisierung wir unsere Erfahrungen gern einbringen. Das geht durchaus über den finanziellen Aspekt hinaus.
Lothar Wagner: Durch unsere Arbeit für die Apollo Gößnitz GmbH seit der politischen Wende sind wir es gewöhnt, Schwierigkeiten zu überwinden. Wir wissen, wie man baut, wie man Projekte entwickelt und umsetzt und wir wissen, dass dabei Probleme auftreten. Wie man die ausräumt, beherrschen wir aus dem Effeff. Wir wollen in Tannenfeld modernisieren, ohne zu zerstören..
Was können Sie all jenen sagen, die besonders den Schlosspark Tannenfeld lieben?
Lothar Wagner: Mit dem gesamten Ensemble aus Park, Schloss und Villen wird in Zukunft sehr sorgsam umgegangen. Und zwar in jeder Hinsicht. Was speziell den Park betrifft, so wird er öffentlich zugänglich bleiben. Dazu hat sich die Investorengruppe verpflichtet und dazu stehen wir.
Was ist konkret geplant in Tannenfeld?
Lothar Wagner: Die Planung für das gesamte Ensemble umfasst mehrere Jahre. Der erste Schritt ist die Spezialklinik. Das Schlösschen soll Gastronomie und Unterkunft beherbergen. Der Park wird öffentlich nutzbar sein, auch Veranstaltungen sollen dort stattfinden. Der Bau von Zufahrtsstraßen, Ver- und Entsorgung sowie die Erneuerung diverser Medien gehören ebenfalls dazu. Schritt zwei ist der Bau eines neuen Gebäudes an Stelle der alten Gärtnerei, im dem eine Tagespflege etabliert werden soll. Weitere Ideen für das gesamte Areal sprudeln indes weiter. Außerdem schwebt uns eine Verzahnung mit dem Museum Burg Posterstein vor. Zum einen, um an die Historie von Tannenfeld anzuknüpfen. Zum anderen aber auch, um der niveauvollen Arbeit des Museums eine breitere Bühne zu geben.